Maiglöckchen


Maiglöckchen Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) ist eine Pflanzenart aus der artenarmen Gattung Convallaria in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).
Zwischen März und Juni entwickeln sich in einem mehr oder weniger einseitswendigen traubigen Blütenstand fünf bis zehn nickende, breitglockige Blüten. Nach der Blüte bilden sich kleine runde leuchtend rote Samenkapseln, die bis zu 5 Samen enthalten können.
Die Samen benötigen Kälte zum Keimen und gelten als sehr kurzlebig.

Kennzeichnend für die Blüten des Maiglöckchens ist der charakteristische, intensiv süßliche Duft, über den potenzielle Bestäuber angelockt werden. Bestimmend für die Duftnote gilt das aromatische Aldehyd Bourgeonal.

Das Maiglöckchen wird insgesamt als sehr stark giftig eingestuft.
Alle Pflanzenteile sind giftig, besonders aber Blüten und Früchte.
Es wurden 38 Glykoside in der Pflanze gefunden, die sich von 9 Aglyka ableiten lassen. Hauptwirkstoffe: Convallatoxin, Convallatoxol, Convallosid und Desglucocheirotoxin.

Vergiftungserscheinungen:
Bei äußerlichem Kontakt mit der Pflanze treten Haut- und Augenreizungen auf.
Bei Aufnahme durch den Mund treten Übelkeit, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Schwindel und Brustbeklemmung auf.
Zunächst tritt hoher Blutdruck und rascher Puls, später verminderter Blutdruck, sehr langsame und tiefe Atmung und schließlich Herzstillstand ein.

Nach dem Genuss von einer bis fünf Beeren sind höchstens kurzzeitige Sinusarrhythmien beobachtet worden, meist keine Symptome. Bei größeren Mengen muss wie bei einer Herzglykosid-Vergiftung behandelt werden.

Durch Beeren, Blüten und Blätter sind besonders Kinder gefährdet! Bei Aufnahme von Teilen der Pflanze sollten der Giftnotruf (Tel.: 0551/19240) bzw. ein Arzt konsultiert werden.
Mit dem Maiglöckchen wird z.B. Bärlauch beim Sammeln immer wieder verwechselt. Der typische Knoblauchgeruch von Bärlauch unterscheidet beide.